Bei der IVF-Therapie handelt es sich also um eine natürliche Methode, die lediglich das Zusammenkommen von Eizelle und Spermien außerhalb des Körpers sicherstellt. Bei verschlossenen Eileitern (Tubenverschluss) oder wenn bei unauffälligen Befunden beider Partner andere Methoden noch nicht zu einer Schwangerschaft geführt haben, ist die IVF-Therapie indiziert.
Das Grundprinzip dabei ist die Entnahme der reifen Eizellen aus dem Eierstock und das Zusammenbringen mit den Spermien des Partners in der Petrischale ("in vitro"). Dort erfolgt der natürliche Befruchtungsvorgang, der normalerweise im Eileiter stattfindet. Die so befruchteten Embryonen werden 2-5 Tage später wieder in die Gebärmutter der Frau transferiert, wo die natürliche Einnistung stattfindet.
Follikelpunktion
Follikelpunktion (der Eizellentnahme) erfolgt in Kurznarkose, die maximal 5-15 Minuten dauert. Danach werden Sie noch 1-2 Stunden im OP-Zentrum beobachtet, während Ihre Eizellen im IVF/ICSI-Labor gezählt und für die Befruchtung vorbereitet werden. Gleichzeitig gibt Ihr Partner Sperma ab, das ebenfalls begutachtet und entsprechend aufbereitet wird.
Die Befruchtung der Eizelle muss beim IVF in der Petrischale auf natürliche Weise erfolgen. Dies setzt ein normales Spermiogramm und eine ungestörte Eizell-Spermien-Interaktion voraus. Auch bei primär unauffälligen Spermiogrammen kommt es deshalb gelegentlich auch vor, dass keine Befruchtungen stattfinden.
In solchen Fällen, oder bei primär eingeschränkten Spermiogrammen ist die aufwändige reIntracytoplasmatische Spermatozoeninjektion (ICSI) die Methode der Wahl.
Der klassische Zeitpunkt des Embryotransfers ist der 2-3 Entwicklungstag der Embryonen, wenn das 4-8-Zellstadium erreicht ist. In vielen Fällen ist es aber sinnvoll eine verlängerte Embryonenkultur durchzuführen. Wir wissen, dass nur etwa jede dritte befruchtete Eizelle, dieses fortgeschrittene Embryonalstadium erreicht. Ab 5. Entwicklungstag können wir Ihnen deshalb erst sagen, ob die Entwicklung Ihrer Embryonen wirklich optimal ist und Ihnen die entwickelten Blastozysten in die Gebärmutter zurückgeben.
Intracytoplasmatische Spermatozoeninjektion (ICSI)
Bei stark eingeschränkten Spermiogrammen, kann eine Schwangerschaft nur durch Einbringen eines einzelnen Spermiums in die Eizelle der Frau erreicht werden (Intracytoplasmatische Spermatozoeninjektion, ICSI).
Seit der Einführung der ICSI-Methode im Jahr 1993 ist das Erzielen einer Schwangerschaft mit wenigen Spermien problemlos möglich. Diese Spermien können entweder aus dem Ejakulat stammen (selbst massiv eingeschränkte Spermiogramme sind in der Regel hierfür geeignet).
Die ICSI wird im IVF/ICSI-Labor des Kinderwunschcentrums Kiew unter dem Mikroskop mit Hilfe einer Mikromanipulationseinheit durchgeführt. Dabei wird die Eizelle mit einer Haltepipette fixiert. Ein einzelnes Spermium wird mit einer Injektionspipette in die Eizelle injiziert.
Danach wird die injizierte Eizelle über Nacht im Inkubator inkubiert, bevor festgestellt werden kann, ob eine Befruchtung stattgefunden hat.
In der Regel sind mit der Methode Fertilisierungsraten von ca. 80% der gewonnen Eizellen zu erwarten.
Embryotransfer
Die Rückgabe von in der Regel zwei gut entwickelten Embryonen in die Gebärmutter erfolgt dann auf dem gynäkologischen Stuhl ohne Narkose, ganz ähnlich wie bei einer normalen gynäkologischen Untersuchung. Die Embryonen werden vorher in ein spezielles Embryo-transfer Kathetersystem aufgezogen, bevor wir Ihnen Ihre Embryonen schmerzfrei in die Gebärmutter zurückgeben.
Die Einnistung der Embryonen und die Entwicklung der Frühschwangerschaft erfolgt dann ganz natürlich und wird lediglich durch bestimmte Medikamente unterstützt.